Circular Economy 4.0

Zusammenarbeit ist das Gebot der Stunde

Für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft müssen alle an einem Strang ziehen: Unternehmen, Politik, Forschung und der Endanwender. Unternehmen müssen Produktdesign, Herstellungsprozesse, Rohstoffbeschaffung und nicht zuletzt die Bedürfnisse ihrer Kunden in eine sinnvolle Kreislaufstrategie überführen. Auch der Umgang mit Sekundärmaterialien erfordert ein Umdenken. Neben der Ökonomie und Ökologie müssen Unternehmen auch die sozialen Auswirkungen im Blick haben, vor allem in internationalen Wertschöpfungsketten. Gewiss bietet die Digitalisierung der Wirtschaft große Chancen und generiert neue Geschäftsmodelle. Sie erfordert aber auch langfristige Investitionen und wirft die Frage der Datensicherheit und -hoheit auf.

Aufgabe der Politik ist es, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen und die Basis für eine technische Infrastruktur zu legen. Die Lücken in der Gesetzgebung bezüglich Cyber Security müssen schnellstmöglich auf EU-Ebene geschlossen werden, ein offener Datenaustausch ohne Gefährdung von Geschäftsgeheimnissen oder personenbezogener Daten muss gewährleistet sein. Schließlich müssen Qualitätskriterien für Sekundärrohstoffe durch europäische bzw. internationale Normung festgelegt und das Remanufacturing gestärkt werden.

Die Forschung muss die Kooperation und Anwendung durch Projekte fördern, die eine Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette vorantreiben.

Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung nutzen auch Ihrem Unternehmen!

Die Welt der Nachhaltigkeit bietet Unternehmen grandiose Chancen – wenn sie ihre Hausaufgaben machen und wichtige Fragen beantworten. Etwa, wie man entlang der Supply Chain zusammenarbeiten kann und welche Schnittstellen benötigt werden. Welche Anforderungen müssen künftige Fachkräfte erfüllen und wie kann dies in der Aus- und Weiterbildung gestemmt werden?

Die Hoheitsrechte von Prozess- und Stoffflussdaten sind ebenso zu klären wie die Art und Qualität der Daten, die für ein sinnvolles Reuse, Repair, Refurbish und Recycling zur Verfügung stehen müssen. Weiterhin muss beantwortet werden, wie man neue Sensoren in bestehende Produkte und Anlagen integrieren kann, wie sich Wertstoffe innerhalb einer Wertschöpfungskette nachverfolgen lassen und welche Qualitätskriterien für Sekundärrohstoffe in unterschiedlichen Einsatzbereichen gelten. KMU’s müssen generell prüfen, welche Rahmenbedingungen sie für die Entwicklung eines Kreislaufwirtschafkonzeptes benötigen und wie sie KI bei ihren Prozessen einsetzen können.

Sind alle diese Fragen bedacht und zufriedenstellend beantwortet, steht dem Einstieg in die Kreislaufwirtschaft nichts mehr entgegen.