Ein neuer Markt

Nachhaltiges Mining - der neue Markt

Wie bei vielen anderen Elementen auch, ist der Reichtum an Erzen (Erzgehalt) bei Kupfer von 4% vor einem Jahrhundert auf deutlich unter 1% gesunken, Tendenz fallend. Der Kupferabbau ist also auch natürlich beschränkt. Dies erfordert mehr Erdarbeiten, um die gleiche Menge Kupfer zu erhalten. Von 2006 bis 2016 ging der Kupfererzgehalt um 25% zurück, während die Gesamtproduktion um 30% und der Gesamtenergieverbrauch des Sektors um 46% stieg.

Der Weg zur nachhaltigen Industrie ist schwierig und langwierig. Metall- und Bergbauunternehmen. befinden sich an einem kritischen Punkt. Die Art und Weise, wie sie jetzt auf den Wandel reagieren, bestimmt ihre künftige Marktposition, ihren Ruf und ihren Wert. Angesichts der langen Vorlaufzeiten muss bereits heute mit der Umsetzung der Vision begonnen werden.

Die Nachfrage nach Metallen steigt mit der Bevölkerung.

Die Nachfrage nach Lithium und Kobalt nimmt durch die wachsende Verbreitung von Lithium-Ionen-Batterien exponentiell zu. So wird die durchschnittliche Jahreswachstumsrate für Elektrofahrzeuge (EVs) in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich rund 27% betragen. Die realen Wachstumsraten sind schon viel höher: In China steigen die EV-Verkäufe im Jahresvergleich um rund 80%. Und auch in Europa wuchsen die EV-Registrierungen für Batterien im zweiten Quartal im Vergleich zum zweiten Quartal 2017 um 45,5%.

Überhaupt steigt die Nachfrage nach den meisten Metallen rasant. Gegenüber rund 400 Tonnen jährlicher Goldproduktion im Jahr 1900 liegt die aktuelle Produktion bei über 2.500 Tonnen pro Jahr. Vor 100 Jahren wurden nur wenige hunderttausend Tonnen Kupfer pro Jahr gefördert. Heute sind es über 18 Mio. Tonnen. Ebenso steigt auch die Nachfrage nach Industriemineralien, Kohle und anderen abgebauten Rohstoffen (US Geological Survey, Mineral Commodities Summaries, Januar 2016). Hierbei gibt es einen starken Zusammenhang zwischen der wachsenden Nachfrage nach Metallen und dem globalen Bevölkerungswachstum. Die Vereinten Nationen schätzen, dass bis zum Jahr 2100 rund 11 Mrd. Menschen auf der Erde leben werden (Vereinte Nationen, Revision der Weltbevölkerungsaussichten 2017, Juni 2017). Die Weichen für ein weiteres Jahrhundert des Wachstums im Bergbau sind also gestellt. Um so wichtiger ist nachhaltiges Wirtschaften.