27.01.2022

Im Netz der Visionen

Der Ausbau der erneuerbaren Energien macht die Programme zur Stromnetzsteuerung der Berliner immer gefragter. Das führt dazu, dass die IT-Firma eine neue Vision für 2026 ankündigen will

Der Aktienkurs von PSI Software lässt derzeit nicht vermuten, dass die Berliner von der Energiewende profitieren. Doch die Programme der Firma bieten das, was die Energiewirtschaft in den kommenden Jahren dringend braucht: die intelligente Steuerung von Stromnetzen.

Treiber dafür ist der weltweite Ausbau der erneuerbaren Energien. Weil Sonne und Wind nicht permanent Strom liefern, nehmen die Energieschwankungen in den Netzen zu und machen Investitionen in intelligente Steuerungssoftware nötig.

PSI-Chef Harald Schrimpf sieht deshalb einen "deutlichen Mehrbedarf" für das eigene Angebot. So stieg der Auftragseingang für die Energienetzsoftware in Europa im vergangenen Jahr um 25 Prozent.

Bereits vergangenen November erklärte das Unternehmen, 2022 einen "besonders starken Jahresstart" zu erwarten. Mit den PSI-Programmen lassen sich jedoch nicht nur Energie-, sondern auch Materialströme steuern.

Zweites Standbein sind daher Lösungen zum Produktionsmanagement, etwa in der Stahl- und Metallerzeugung. Anders als die Energiesoftware laufen diese Programme bereits vollständig über den firmeneigenen, Cloud-fähigen App-Store. Ergebnis: Dank automatisierter Wartung und Upgrades ist die Sparte mit 13,1 Prozent Marge mehr als doppelt so profitabel wie das Energiemanagement.

Doch auch im Bereich der Strom- und Gasnetze werden ab 2022 immer mehr Anwendungen über die eigene Plattform angeboten. Welches Skalierungspotenzial die Plattform bietet, dürfte PSI im März bekannt geben, wenn neben den Zahlen für 2021 auch eine neue Vision für 2026 vorgestellt werden soll. (...)

Auszug aus Börse Online, 27.01.2022, Seite 26 von Peer Leugermann